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  • sabineschneeberger

Von Berggämsen und Burgfräulein

Was beginnt mit einem 5-Uhr-Weckerklingeln, einer zweistündigen Anfahrt und führt uns auf beeindruckende 3200 Höhenmeter? Genau, unser Aufstieg auf den Mount Aragaz! In den besten Monaten von August bis September machten wir uns auf den Weg, um den höchsten Punkt Armeniens zu erreichen.

Hoch oben auf über 3000 Metern, begrüßen uns nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch ein idyllischer See und die geheimnisvolle Aura einer alten Festung. Eine Kombination aus Naturwunder und Geschichte!


Mount Aragaz - wir bezwingen dich!

Schon die Anreise ist ein Erlebnis: Wir schlängeln uns vorbei an Kuhherden und treffen auf umherziehende Imker, die ihre Bienen von Ort zu Ort bringen. Am Seeufer des "K'ari Lich" (Steinsee) angekommen, öffnet sich uns ein atemberaubender Blick über das weite Ararat-Tal – ein Panorama, das man so schnell nicht vergisst.

Hier beginnt auch unser Abenteuer. Mit seinem imposanten Umfang von 1150 Metern bildet der See das Tor für Mutige, die den Gipfel des Aragaz erklimmen wollen.


Also legen wir los. Der Wind bläst uns um die Ohren, aber was solls - jetzt sind wir schon mal da, jetzt wollen wir auch zum Gipfel! Begleitet von eisigem Wind und Temperaturen um 3°C, ist dies nicht nur eine Herausforderung für den Körper, sondern auch ein Triumph für den Geist. Ob das Berggämsen wohl auch so empfinden? 😂 Leider gibt es hier oben keine, sonst hätten wir ihnen mal auf den Zahn gefühlt.

Die Krönung? Nach 2,5 Stunden und 760 mühevollen Höhenmetern stehen wir auf dem Gipfel auf 3879 Metern und werden von einem atemberaubenden Ausblick belohnt, der jeden Schritt wert war. Ein wahrlich erfüllendes Ziel von unserer Armenien-Bucket-List!


Festung Amberd – Ein Sprung zurück ins Mittelalter

Es war einmal... ein Burgfräulein, ein Ritter und eine der wenigen militärischen Festungen Armeniens, die stolz auf 2300 Metern am Südhang des Berges Aragaz thronte. Diese Festung war einst das Bollwerk der Ararat Ebene und eine wichtige Verteidigungsanlage.

Während der Regentschaft der Bagratiden, einer der mächtigsten Dynastien in der armenischen Geschichte, galt Amberd als eine der bedeutendsten Festungen und war sogar eine der Hauptstädte des Landes.


Ein dramatisches Kapitel in ihrer Geschichte schrieb das Jahr 1236, als die Mongolen die Festung einnahmen und in Schutt und Asche legten. Was übrigblieb, sind die Ruinen, die heute noch zu bestaunen sind, darunter die aus Tuffstein erbaute Muttergotteskirche und Fragmente der einst stolzen Festungsmauern.


Unser Besuch war kurz, aber eindrucksvoll – Windböen und ein aufkommender Sandsturm ließen uns fast spüren, wie rau es hier im Mittelalter zugegangen sein muss. Ein authentischer Hauch von Geschichte, den man fast greifen kann!


...und wenn sie nicht gestorben sind, dann geistern Burgfräulein Siranoush und Ritter Vartan noch heute durch die alten Mauern der Festung und machen Selfies mit Besuchern. 😁 So oder so ähnlich.


Ein Märchen geht zu Ende. Aber das nächste kommt bestimmt. Mal schauen, was uns bei unserer Fahrt durch Armenien noch so erwartet! 😉


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